Wie angelt man sich einen Kometen?

Landemodul der Raumsonde Rosetta hat Technik aus der Region Stuttgart an Bord

© ESA/ATG medialab
Kometen-Landemodul Philae (Bild: ESA/ATG medialab)

Mehr als zehn Jahre war die europäische Raumsonde Rosetta im All unterwegs, bis sie sich im Sommer 2014 dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko auf wenige Kilometer genähert hat. Im November soll nun ihr Landemodul Philae auf dem Brocken aus Eis und Staub landen – eine Premiere in der Geschichte der Raumfahrt. Für einen sicheren Halt des Landemoduls sorgen Motoren der Faulhaber Group aus Schönaich.

Denn eine der größten Herausforderungen der Landemission ist die geringe Schwerkraft auf dem Kometen. Das Modul Philae ist auf der Erde rund 100 Kilogramm schwer, wiegt auf dem Kometen, der einen Durchmesser von nur vier Kilometern hat, aber nur wenige Gramm. Um zu verhindern, dass Philae von der Kometenoberfläche einfach abprallt, ist daher ein spezielles Ankersystem entwickelt worden: Unmittelbar nach dem Bodenkontakt feuert Philae per Treibladung zwei Harpunen in den Untergrund, zwei Seilwinden mit Faulhaber-Motoren zurren das Landemodul auf der Kometenoberfläche fest. Damit ist ein sicherer Halt auch für den Rest der Mission garantiert.

Aber nicht nur die Verankerung, sondern eine Vielzahl weiterer Systeme der Kometensonde Philae sind mit Antrieben des Herstellers aus der Region Stuttgart bestückt: So arbeiten Faulhaber-Motoren in den Instrumenten und Versuchsanlagen, die die Beschaffenheit und Zusammensetzung der Kometenoberfläche untersuchen werden. Die Wissenschaftler der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA erhoffen sich von der Mission Kenntnisse über die Entstehung und Geschichte unseres Sonnensystems. Die Sonde Rosetta selbst ist ebenfalls ein Produkt aus dem Südwesten: Sie ist von Astrium in Friedrichshafen gebaut worden.

faulhaber.de