Die Spätzlepresse

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Spätzlepresse (Bild: hjschneider/Fotolia.com)

Ein ordentlicher schwäbischer Haushalt ohne Spätzlepresse ist kaum denkbar. Zu verdanken ist das beliebte Küchengerät dem Stuttgarter Handwerker Robert Kull, der im Jahr 1939 eine „Teigpresse aus einem mit Teigaustrittsloechern versehenen Topf und einem Handstempel“ zum Patent angemeldet hat. Produziert hat er die Erfindung zunächst in seinem Dreimannbetrieb in Bad Cannstatt, bis es dort zu eng wurde und die Firma 1953 in Remshalden-Geradstetten eine neue Bleibe fand.

Bis heute ist die Robert Kull GmbH bei Spätzlepressen Weltmarktführer, liefert auch die Schaumlöffel, mit deren Hilfe die Teigwaren aus dem heißen Wasser gefischt werden, sowie anderes Zubehör. Abseits der Küche macht die Firma mit ihren 20 Mitarbeitern Umsatz mit Metalltechniken wie Druckguss, Oberflächentechnik und Beschichtung.

Auch nach der küchentechnologischen Revolution von 1939 haben findige Schwaben immer wieder Kreativität bei der effizienten Herstellung ihrer Nationalspeise bewiesen. So verpasste der ehemalige Stuttgarter Regierungspräsident Manfred Bulling Kulls Erfindung unregelmäßig geformte Öffnungen, die den maschinell erzeugten Spätzle die Form und – noch wichtiger – die Soßensaugfähigkeit von handgeschabten Spätzle verleihen.

Vor wenigen Jahren brachte Susann Hartung aus Tübingen gemeinsam mit ihrem Sohn Julien den „Spätzle-Shaker“ auf den Markt, einen flexiblen Kunststoffbecher, in dessen Inneren zwei Edelstahlkugeln für die Durchmischung von Mehl, Wasser und Eiern sorgen, sobald der Becher ordentlich geschüttelt wird – das mühselige Kneten des Teiges entfällt. Für die Entwicklung des praktischen Geräts, das sich besonders für kleine Mengen eignet, haben die beiden Innovationsgutscheine des Landes Baden-Württemberg erhalten.