Eiskalt begeistern

Die Firma SAM aus Esslingen in der Region Stuttgart baut Iglus und friert sogar Geschenke ein

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Coole Sache: Die Firma SAM / Alpeniglu Ice Production aus Esslingen in der Region Stuttgart baut Iglus, fertigt Trinkgefäße, Theken oder Skulpturen aus Eis und friert sogar Geschenke ein (Bild: SAM e.K. / Alpeniglu Ice Production)

Lässt sich mit gefrorenem Wasser Geld verdienen? Ja, nicht nur mit kleinen Eiswürfeln, sondern auch mit deutlich größeren Gebilden. Die Firma SAM aus Esslingen in der Region Stuttgart hat sich vor zwei Jahren darauf spezialisiert, Kunsteis in allen Variationen herzustellen und mit eiskalten Produkten eine gute Nische gefunden.

„Als wir mit unserer Eventagentur etwas Besonderes für einen Kunden umsetzen wollten, sind wir auf die Idee mit dem Eis gestoßen und haben draus eine neue Geschäftsidee entwickelt“, erzählt Brigitte Reitbauer. „Vor allem Unternehmen suchen neue Highlights für Messen, Produktpräsentationen oder Feierlichkeiten“, sagt die Geschäftsführerin, die gemeinsam mit ihrem Mann ins eiskalte Geschäft eingestiegen ist.

Das Unternehmen bietet unter anderem Schnapsgläser oder Cocktailgläser, die vollständig aus Eis gefertigt sind. Sie sorgen dafür, dass Getränke nicht nur kalt bleiben, sondern auch cool aussehen. Noch etwas ausgefallener sind Eisgläser mit eingefrorener Dekoration. Wer es nicht mag, wenn Eiswürfel die Getränke verwässern, ordert gleich einen ganzen Eisbrunnen, der sich für viele Getränke eignet. „Wir fertigen ein großes Eisgefäß mit eingearbeitetem Zapfhahn“, erklärt Reitbauer, „das ist etwas besonderes, vor allem, wenn noch ein Logo oder irgendwelche Objekte eingefroren sind.“

Eis, das nicht schmilzt

Eine weitere Besonderheit sind Eistheken. Selbst im Sommer sei es möglich, eine solche Theke aufzubauen, wirbt das Unternehmen. Noch eisiger und extravaganter ist ein kompletter Messestand aus Eis, den die Esslinger Firma im Angebot hat, und der auch bei 25 Grad Hallentemperatur nicht davonschmilzt, versichert Reitbauer. „Wir haben eine spezielle Technik und Bauweise entwickelt, da musste mein Mann erst mal tüfteln, aber das ist kein Problem.“

Viele Unternehmen bestellen für besondere Events Skulpturen aus Eis. Die Objekte werden individuell nach Kundenwunsch gefertigt. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Alle Eisskulpturen werden von Hand geschnitzt, nicht mittels einer Form gegossen. „Wir arbeiten mit etlichen internationalen Künstlern zusammen. Das sind alles wunderbare Individualisten, die unglaubliche Sachen machen“, schwärmt Reitbauer. Oft seien es Leute, die im Sommer Sandskulpturen aufbauen und im Winter dann mit Schnee und Eis arbeiten. „Die Vorgehensweise ähnelt sich.“

Geschenke mit Zeitverzögerung

Besonders gut kommt es an, wenn Schauobjekte oder Geschenke in Eis verpackt werden. Meist nehmen Unternehmen diesen Dienst in Anspruch, um sich damit die nötige Aufmerksamkeit während einer Messe, einer Neuvorstellung, bei Empfängen oder bei Modeschauen sichern. „Beinahe jedes Produkt lässt sich einfrieren“, versichern die Spezialisten aus Esslingen.

Doch Anfragen gibt es längst nicht nur von Firmen. Auch Privatleute finden Geschmack daran, Geburtstagsgeschenke, Hochzeitspräsente oder Valentinsgrüße in Eis zu hüllen. Die glasklare Verpackung macht das Präsent sichtbar, doch der Beschenkte benötigt Zeit und Geduld, bis die inneren Werte aufgetaut sind. Bei Dessous und Champagner kann das möglicherweise prickelnd sein, bei heißersehnten Playmobilsets oder Barbiepuppen ist das Verfahren wohl eher nicht zu empfehlen. Produziert werden alle Produkte in einer Halle im benachbarten Deizisau.

Eskimo-Feeling in den Alpen

Zusätzlich zu dieser außergewöhnlichen Eisproduktion betreibt das Esslinger Unternehmen in der Wintersaison ein ganzes Dorf aus Eis und Schnee. Seit fünf Jahren gibt es das Alpeniglu-Dorf in Brixen in Tirol. Von der Bergstation in Hochbrixen ist das weiße Dorf auch von Nichtskifahrern zu erreichen. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Übernachtung in einem der insgesamt 18 Iglus. Frieren muss in der Iglu-Suite niemand. Die eisigen Betten sind mit Matratzen und warmen Rentierfellen ausgestattet, auch ein Polarschlafsack fehlt nicht.

Zuvor lädt das Iglu-Restaurant die Gäste an die Eisbar, bevor sie an glasklar gefrorenen Tischen Platz nehmen, wo es Fondue gibt – wahlweise in der Gruppe oder zu zweit bei Kerzenschein. Eine ganz besondere Kulisse bietet die Eiskirche für heiratswillige Paare, die ihre Traumhochzeit ganz in weiß feiern möchten.

Fackelwanderungen, Führungen durch die Eisskulpturenausstellung „Ice Land“ oder Workshops, bei denen sich jeder Gast als Eisbildhauer versuchen darf, bieten sich ebenfalls an, diese Welt aus Schnee und Eis zu genießen. „Unsere Eisprofis werden in dieser Saison aus 60 Tonnen schweren Eisblöcken wieder fantastische Skulpturen gestalten“, freut sich Reitbauer, und die Welt aus Eis nochmals vergrößern. Das Thema lautet Kontinente – einmal rund um die Welt.

http://iceproduction.de

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