Das Solarium

© Bildnachweis kommt hier Solarium (Foto: MaZvone/Fotolia.com)
Bildunterschrift

Manch empfindliches Gemüt reagiert auf die kalte und dunkle Jahreszeit mit einer handfesten Depression. Schuld ist der Mangel an Licht, besonders morgens braucht‘s der Körper hell, um das Schlafhormon Melatonin abzubauen.

In den 1960er-Jahren machte sich der Stuttgarter Ingenieur Friedrich Wolff auf die Suche nach einer technischen Lösung gegen die Winterdepression. 1975 gelang ihm der Durchbruch: Eine Bank, auf der Patienten mit künstlichem UV-Licht bestrahlt wurden. Die Technik hatte allerdings eine Tücke: Die ersten Nutzer holten sich einen fürchterlichen Sonnenbrand. Wolff erkannte schnell das Potenzial der eigentlich unerwünschten Nebenwirkung, entwickelte die medizinische Lichtcouch zum kosmetischen Solarium weiter – und war mit dem Verkauf von Lizenzen in die ganze Welt ein gemachter Mann.

Mit wachsendem Gesundheitsbewusstsein mehrten sich allerdings die Zweifel. Ärzte warnten: Wer im Winter seinen Sonnenhunger künstlich stillt, erkauft sich den Genuss mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko. Doch was wäre, wenn der Sommer ganz ohne schädliche UVStrahlen in den Winter Einzug hielte? Das fragte sich auch Wolff – und hat jüngst eine UV-freie Sonnenbank mit LED-Lichtröhren erfunden. Schnelle Bräune ist mit der neuen Technik allerdings nicht zu erreichen, sie hilft lediglich, die natürliche Sommerbräune über den Winter zu retten. Helligkeit für manch wintergeplagte Seele verspricht sie aber umso mehr.