NovaVis in Waldenbuch bietet ganzheitliche Maß-Prothetik der Spitzenklasse

Das junge Unternehmen NovaVis in Waldenbuch bietet ganzheitliche Maß-Prothetik der Spitzklasse

© NovaVis

Patienten, die nach einer Krankheit, nach einem Unfall oder infolge einer angeborenen Fehlbildung mit künstlichen Gliedern leben müssen, erhalten maßgeschneiderte Arm- und Beinprothesen in nie da gewesener Qualität bei NovaVis. Der Orthopädie-Techniker-Meister Wolfgang Gröpel und seine Frau Sandra haben in Waldenbuch bei Stuttgart das einzigartige Konzept verwirklicht, Prothetik und Rehabilitation zu einem ganzheitlichen Behandlungsprogramm zu verbinden. Das Renommee von NovaVis führt Patienten aus ganz Deutschland, in zunehmendem Maße aber auch aus dem Ausland in die idyllisch gelegene ehemalige Mühle.

Der Mann in der Videodokumentation lenkt sein Auto, spielt mit Kindern, gestikuliert beim Reden – jede Bewegung wirkt vollkommen natürlich. Erst bei genauerem Hinsehen entdeckt man, dass es eine täuschend echt aussehende künstliche Hand ist, die das Lenkrad hält und Gegenstände greift. Die junge Frau ist mit selbstverständlichen Tätigkeiten im Haushalt beschäftigt, fönt sich die Haare – auch sie ist dazu nur in der Lage, weil eine Oberarmprothese den amputierten Arm ersetzt.

Beide Patienten tragen myoelektrische Prothesen – künstliche Glieder mit Hightech-Innenleben – von NovaVis. Während seiner beruflichen Praxis und in seinem Zentrum für Prothetik und Rehabilitation in Waldenbuch bei Stuttgart hat der Orthopädie-Techniker-Meister Wolfgang Gröpel in den vergangenen fünfzehn Jahren mehrere tausend künstliche Arme angepasst. Gröpel verfügt über langjährige Klinikpraxis und ist ein gefragter Spezialist, vor allem im Nischenbereich Armprothetik, aber auch im Bereich hochwertiger Beinprothesen. Gröpels Renommee führt Patienten aus ganz Deutschland nach Waldenbuch, immer mehr reisen auch aus dem Ausland an. Denn das Konzept des im Jahr 2004 gegründeten Unternehmens ist es, Prothetik und Rehabilitation zu einer ganzheitlichen Behandlung zu verbinden. "Die Technik ist nicht allein ausschlaggebend, noch wichtiger ist, dass der Patient die Prothese in sein inneres Körperschema integriert", sagt Wolfgang Gröpel. "Die Psyche spielt dabei eine wesentliche Rolle."

Neue Kraft durch ganzheitliche Behandlung

Deshalb begleitet das Team im Waldenbucher Zentrum die Patienten während des ganzen Anpassungsprozesses auch psychologisch mit Entspannungstechniken oder Gesprächen, leistet wichtige praktische Hilfe wie das Prothesentraining für den Alltag. Während seine Unterarmprothese hergestellt wird – in der Regel dauert das eine Woche -, kann der Patient zuschauen und lernt durch den selbstverständlichen Umgang, das künstliche Glied besser zu akzeptieren. Das unkomplizierte Miteinander in dieser Zeit hilft insbesondere auch Kindern, die ohne Arm geboren wurden, mit ihrem Schicksal besser zurechtzukommen.

Der Name NovaVis bedeutet nicht anderes als "neue Kraft". Genau diese haben Menschen dringend nötig, wenn sie das Trauma eines fehlenden Körperteils verarbeiten müssen. Die familiäre Atmosphäre in Waldenbuch kann wesentlich dazu beitragen. Das 22.000 Quadratmeter große Gelände, auf dem sich Wohnhaus, Prothetikatelier, Werkräume und ein Gästehaus für Patienten befinden, fügt sich in eine idyllische Gartenlandschaft ein und wirkt wie ein Ferienort. "Viele unserer Patienten finden in diesem Umfeld auch Erholung und Frieden", sagt Sandra Gutekunst, die als Gröpels Ehefrau NovaVis mit aufgebaut hat.

Auf das historische Mühlenanwesen stieß das Ehepaar im Jahr 2001 zufällig, beide wussten aber sofort, dass sie hier ihren Lebenstraum verwirklichen würden. Bis der Betrieb aufgenommen werden konnte, war jede Menge Eigenarbeit und Enthusiasmus vonnöten. Heute beschäftigen die beiden vier Orthopädietechniker sowie eine Bürokraft.

Die Auftragsbücher bei NovaVis sind so voll, dass sich Patienten auf Wartezeiten von bis zu einem Dreivierteljahr einrichten müssen. Denn mehr als 60 Prothesen pro Jahr können kaum gefertigt und angepasst werden. "Den Aufwand, der für die optimale Versorgung der oft sehr schweren Fälle betrieben wird, lässt sich natürlich nicht immer eins zu eins in Euro aufrechnen", sagt Wolfgang Gröpel. "Trotzdem sind wir auch wirtschaftlich durchaus erfolgreich."

Die Gesundheitsreform dürfte dafür sorgen, dass sich die Wettbewerbssituation auf dem Markt erheblich verschärfen wird, weil die Kassen künftig den günstigsten Anbieter auswählen müssen. Soweit möglich, hat man sich bei NovaVis auf die veränderten Rahmenbedingungen bereits eingestellt und ist davon überzeugt, dass Qualität sich auch wirtschaftlich auszahlen wird. Über mangelnde Anerkennung braucht man sich jedenfalls nicht zu beklagen: Im vergangenen Jahr schaffte es NovaVis in die Top ten beim Landespreis für junge Unternehmen. Weitere Aus-zeichnungen gab es beim StartUp-Wettbewerb für Existenzgründer, der von den Sparkassen, der Unternehmensberatung McKinsey sowie den Medien Stern und ZDF initiiert wird.

Dank Verbindung von Hightech und Handwerk ist jede Prothese ein Unikat

Wolfgang Gröpel hat täglich neue Ideen bei der Herstellung seiner Prothesen. Das hat ihm einen hervorragenden Ruf als innovativer Prothetiker, Handwerker und Modelltechniker eingebracht. Zu seinen wichtigsten Entwicklungen gehören Prothesenschäfte aus besonders weichen, anschmiegsamen Materialien und passgenaue Silikonliner für einen optimalen Halt der Prothesen. Zurzeit arbeitet er an einem neuartigen Vakuumsystem, das Beinprothesen gleichsam an den Stumpf schmiegen soll. Vor dem technisch Machbaren kommt bei Gröpel aber stets die Akzeptanz durch die Betroffenen. "Ich will vor allem praxisgerechte Lösungen erreichen, die dem Patienten im Umgang mit seiner Prothese wirklich helfen", so Gröpel. Gerade die Bedeutung der Schaftgestaltung werde häufig unterschätzt – eine optimal an den Stumpf angepasste Prothese könne jedoch Phantomschmerzen lindern oder sogar ganz verschwinden lassen. Visionen wie die, dass Ampu-tierte einzelne Finger einer Prothese einzeln bewegen können, wie es Forschungsprojekte gelegentlich in Aussicht stellen, sind Einschätzung des Orthopädie-Techniker-Meisters noch weit von der praktischen Umsetzung entfernt. Selbst bei hoch technisierten myoelektrischen Armprothesen können bislang nur der Daumen und die übrigen vier Finger gemeinsam einen Zangengriff ausführen.

Zuschauer sind im Prothetikatelier von NovaVis fasziniert. An einem der Arbeitsplätze werden die künstlichen Gelenke der mit Metallplättchen, Elektroden, Miniaturmotoren und Akkus versehenen Hightech-Gliedmaßen in ein individuell gefertigtes Skelett aus leichten Kunststoffen eingebaut. Später wird der Patient die Kunsthand über dieselben Muskelimpulse bewegen, mit denen er vor der Amputation seine natürliche Hand bewegt hatte. Im Silikonraum passt eine junge Frau künstliche Fingernägel in täuschend echte Silikonfinger ein. In einem späteren Arbeitschritt werden die Handhüllen als Verkleidung über die Armskelette gezogen. Bis zu fünfzehn Farbschichten werden auf die Silikonhände aufgetragen, damit sie möglichst natürlich aussehen. "Jede Prothese ist ein handwerklich gefertigtes Unikat aus technischen Passteilen und vielen weiteren Materialien", erklärt Sandra Gutekunst.

Obwohl der Gesundheitsmarkt vor allem von Seiten der Politik ständigen Veränderungen unterworfen ist, würde Wolfgang Gröpel auf seine Selbstständigkeit nicht mehr verzichten wollen: In seiner eigenen Firma kann er die Faszination des Zusammenspiels von innovativer Technik, sorgfältigem Handwerk und ganzheitlicher Behandlung des Menschen zum Wohle der Patienten ausleben: "Ich kenne keinen Beruf, in dem man die Arbeitsfelder Technik und gesundheitliche Versorgung besser zusammenbringen kann als in dem des Orthopädietechnikers."

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