Marabu macht das Leben bunter

Der Farbenhersteller aus Bietigheim-Bissingen feiert 150jähriges Jubiläum

Vom Kindergarten über die Schule bis hin zu den eigenen vier Wänden und im Berufsalltag – die Farben der Firma Marabu begleiten einen durch das ganze Leben. Dieses Jahr feiert das Bietigheim-Bissinger Unternehmen 150jähriges Jubiläum. Es ist einer der marktführenden Hersteller sowohl für Kreativfarben als auch für industrielle Druckfarben.

Was Albert Martz 1859 in der Stuttgarter Innenstadt als kleinen Laden für Künstler- und Architektenbedarf begann, ist zu einem mittelständischen Unternehmen im Bereich Kreativfarben und Druckfarben geworden. Rund 277 Mitarbeiter in Tamm und Bietigheim-Bissingen sowie 130 Mitarbeiter der Tochtergesellschaften produzieren unter anderem Fingerfarben für den Kindergarten, Deckfarben für die Schule, Bastelutensilien für die Freizeit und über 3.000 verschiedene Farben und Produkte für den Sieb-, Tampon- und Digitaldruck, inklusive 10.000 Sonderfarben. Der Bereich der industriellen Druckfarben ist mittlerweile zu einem der wichtigsten Standbeine des Unternehmens geworden. Dank Marabu können unter anderem Verkehrsschilder, medizinische Produkte oder Haushaltsgeräte beschriftet werden. In 70 Ländern auf der ganzen Welt vertreibt Marabu seine Produkte. Der jährliche Umsatz liegt bei durchschnittlich 75 Millionen Euro.

Vor 100 Jahren führte das Unternehmen als Marke den afrikanischen Vogel Marabu ein. Albert Martz wollte wie die Konkurrenten Pelikan und Schwan auch einen Vogel als Firmensignet haben, zusätzlich hatte Marabu die gleichen Anfangsbuchstaben wie Martz. Erst in den 60ern verschwand der Marabu aus dem Firmenlogo und wurde durch einen roten Punkt in einem schlichten M ersetzt, was eine Idee des bekannten Stuttgarter Designers Kurt Weidemann war.

Rolf Simon, der in fünfter Generation als direkter Nachfahre des Gründers das Unternehmen leitet, setzt auf Produkte, die in Deutschland entwickelt und hergestellt werden. Zudem sind Ökologie und Nachhaltigkeit für ihn im Unternehmen unabdingbar. So funktioniert beispielsweise die neue Reinigungsanlage für Behälter ausschließlich mit Kaltwasser und ohne Putz- und Reinigungsmittel. Darüber hinaus wird das Schmutzwasser wieder aufbereitet und in den Firmenwasserkreislauf eingespeist. Zudem entwickelt das Unternehmen lösemittelfreie Farben, hat zum Ökostromanbieter gewechselt und das betriebliche Umweltmanagement nach ISO Kriterien zertifizieren lassen.