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Paul Kübler aus Plüderhausen gehört zu den größten Herstellen von Berufs- und Schutzkleidung in Deutschland

© Kübler / Oswald-Fotodesign Paul Kübler aus Plüderhausen gehört zu den größten Herstellen von Berufs- und Schutzkleidung in Deutschland
Paul Kübler aus Plüderhausen gehört zu den größten Herstellen von Berufs- und Schutzkleidung in Deutschland

1956 erfüllt sich der gelernte Textilkaufmann Paul Kübler einen Lebenstraum. Mit seiner Frau Liesel und fünf Näherinnen beginnt er in Schorndorf Latzhosen, Arbeitsanzüge und Arbeitsmäntel herzustellen. 60 Jahre später ist die Paul H. Kübler Bekleidungswerk GmbH einer der Top 3 Hersteller von Berufs- und Schutzbekleidung in Deutschland.
Paul Küblers Erfindergeist, seine Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien und sein ausgeprägtes Gespür für den Wandel in der Arbeitswelt bringen das Unternehmen vor allem im industriellen Umfeld schnell voran. Träger von Berufsbekleidung schätzen die Kübler-Kollektionen wegen Qualität, hohem Tragekomfort und durchdachter Funktionen. Der Leitsatz des Firmengründers „Qualität muss produziert werden, sie kann nicht herbeigeprüft werden“, prägt das seit zehn Jahren von Sohn Thomas Kübler geleitete Familienunternehmen bis heute. Die operative Geschäftsführung liegt in den Händen von Michael Stiegert. Er hat den Markt und die Erwartungen der Träger von Berufs- und Schutzbekleidung genau im Blick – und diese haben sich in den letzten Jahren enorm verändert.

„Die Anwender stellen heute nicht nur höchste Ansprüche an Qualität, Funktionalität, Sicherheit und komfortables Trageverhalten. Zu einem weiteren wichtigen Entscheidungskriterium ist ein zeitgemäßes Design geworden“, sagt Stiegert. Kübler lege daher bei der Bekleidung den Fokus bewusst auf eine Kombination aus modischem, imageträchtigem Design und exzellentem Tragekomfort bei gleichzeitig hoher Strapazierfähigkeit und durchdachten, auf den Einsatzbereich zugeschnittenen Ausstattungsdetails. Als weitere Herausforderung nennt Stiegert die zunehmende Schnelllebigkeit in der Berufskleidungsbranche. Früher setzten Unternehmen ein und dieselbe Produktlinie 15 bis 20 Jahre lang ein. Heute findet der Wechsel im Durchschnitt nach sieben Jahren statt.

Von Profis für Profis

Um den berufsspezifischen Anforderungen Rechnung zu tragen, arbeitet Kübler eng mit Anwendern aus verschiedenen Branchen zusammen. Das Feedback aus Tragetests nutzen die hauseigenen Design- und Entwicklungsteams, um Materialeigenschaften, Tragekomfort, Schnitt und Schutzfunktion stetig zu verbessern. Wichtige Impulse für Innovationen resultieren aus der Teilnahme an Forschungsprojekten und der Kooperation mit Herstellern in der gesamten textilen Wertschöpfungskette von der Faserproduktion bis zur Konfektion.

Traditionell ist die Marke Kübler stark in der Industrie vertreten. Mit dem früheren Blaumann ist die Bekleidung allerdings kaum mehr vergleichbar. Design und Farben lehnen sich an moderner Freizeitbekleidung an. Gleichzeitig sorgt eine ergonomische Schnittführung für ausreichend Bewegungsspielraum, wobei Kübler Damen- und Herrenmodelle bereitstellt.

In den vergangenen fünf Jahren wurde das Angebot für Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen erfolgreich erweitert. Schreiner, Bodenleger, Maler und Elektrofachkräfte schätzen an den Kübler-Kollektionen das Zusammenspiel von Gewebe, Schnittführung und ausgeklügelten, auf das jeweilige Gewerk zugeschnittenen Taschenlösungen. Hinzu kommt zu den jeweiligen Designs passende Wind- und Wetterkleidung.

Standort Deutschland wird großgeschrieben

Die Nähe zu den Anwendern ist für Kübler seit jeher ein wichtiges Erfolgskriterium. Daran arbeiten nicht allein die hauseigenen Design- und Entwicklungsteams sowie die Außendienstmitarbeiter. Als einziger Hersteller in Deutschland verfügt Kübler am Stammsitz in Plüderhausen über eine eigene Fertigung mit über 70 hochqualifizierten Näherinnen. „Dies versetzt uns in die Lage, sehr flexibel und kurzfristig auf Kundenwünsche einzugehen“, erklärt Stiegert. Vor allem bei Programmergänzungen, anspruchsvollen Muster- und Sonderanfertigungen sowie der Produktion von Bekleidungsteilen in Randgrößen zeige sich der Vorteil, den Kübler dank „Made in Schwaben“ Handelspartnern und Anwendern bieten könne. Die großen Stückzahlen lässt Kübler vorzugsweise von in Europa angesiedelten Konfektionspartnerbetrieben fertigen. Insgesamt sind mehr als 4.500 Näherinnen für Kübler tätig. Als Mitglied der Non-Profit-Organisation BSCI (Business Social Compliance Initiative) setzt sich Kübler für die Verbesserung sozialer Standards in der weltweiten Wertschöpfungskette ein.

Neues Geschäftsfeld: Blaumann zum Mieten

Täglich verlassen bis zu 10.000 Fertigteile das moderne Hochregallager in Plüderhausen. Für den Start des neuen Geschäftsfeldes Kübler Clean@Work in diesem Frühjahr wurde das Sortiment um attraktive Mietberufsbekleidung erweitert. Um den höheren mechanischen, thermischen und chemischen Anforderungen zu entsprechen, verwendet Kübler bei der Mietkleidung hochwertige, speziell für die Industriewäsche taugliche Materialien und Zutaten. Darüber hinaus wurden Taschenkonstruktionen angepasst und kleine Designmodifikationen vorgenommen, um beispielsweise Reißverschlüsse oder Knietaschen schnell austauschen zu können.

Kübler weitet die internationalen Aktivitäten von Jahr zu Jahr aus. Inzwischen ist das Unternehmen mit eigenen Vertriebsmitarbeitern in Österreich, Luxemburg, den Niederlanden und Belgien sowie durch Partner in Ungarn und Italien vertreten.

kuebler.eu

© Bild: Kübler / Gottfried Stoppel
© Bild: Paul H. Kübler Bekleidungswerk
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