Heimatverbundenes Schwabenkind

Mode, Marke Schwabenkind: bunt und bodenständig - produziert in der Region Stuttgart

© MAREK CISZEWSKI
Mode, Marke Schwabenkind: bunt und bodenständig - produziert in der Region Stuttgart

Designerschwarz und Kreativgrau findet man bei Nadine Psotta nicht. Stattdessen Buntes, Originelles und bis hin zum Futterstoff viele liebevolle Details. Die 33-jährige Modedesignerin aus der Region Stuttgart hat mit ihren beiden Labels Schwabenkind und CarlaMaria großen Erfolg.

Fröhlich, farbenfroh und unkonventionell – damit hat sie in den vergangenen Jahren viele neue Kunden gewonnen. Der Vertriebsweg der originellen Kleidungsstücke läuft vor allem über das Internet. „Ich hatte einen kleinen Laden und habe auch manche Stücke an Boutiquen verkauft, aber am besten läuft es über das Web“, erzählt Psotta.

Männer kleidet sie in „King Karl“ – klassische Schnitte, kombiniert mit extravaganten Stoffen. Frauen fühlen sich in „Queen Maria“ wohl, in farbenfrohen Kleidern, mit schlichten Schnitten und außergewöhnlichen Details. Die Namen der beiden Modelinien sind eine Reminiszenz an ihre Großeltern Karl und Maria. „Ihnen habe ich viel zu verdanken“, sagt Psotta. Als Kind trug sie Selbstgeschneidertes der Marke Oma, das Interesse für Mode hat sie so von klein auf begleitet. „Ich habe schon früh angefangen, Kleider zu entwerfen“, erzählt sie. Mit 18 Jahren eröffnete Psotta eine Second-Hand-Boutique in Ludwigsburg, später in Stuttgart.

Direkt nach ihrem Modedesign-Studium gründete sie dann auch ihre eigene Modelinie. Zwei Wochen bevor Nadine Psotta ihren Abschluss an einer Stuttgarter Modeschule machte, starb ihre Großmutter. Das Modelabel nannte sie daraufhin CarlaMaria. Zudem erbte Psotta viele ältere, außergewöhnliche Stoffreste und Kleider von ihrer Großmutter, die sie neben neuen Stoffen mit viel Phantasie neu verarbeitete.

Bekenntnis zur Heimat

Die zweite Marke, die Psotta mittlerweile aufgelegt hat, heißt Schwabenkind. Es ist auch das Logo, mit dem sie wirbt – entwickelt von einem Designer aus der Region. Der verschnörkelte Schriftzug und das romantische Bild sprechen Bodenständigkeit und Heimatgefühl an. Das kommt gut an, auch als Bekenntnis zur schwäbischen Heimat. „Ich habe viele Bestellungen auch aus dem Ausland“, berichtet die Designerin. „Dort freuen sich die Leute ganz besonders, ein Stück von zu Hause bei sich zu haben.“ Die T-Shirts mit dem aufgedruckten Logo sind ein besonderer Renner. Auf den sinnigen Namen kam sie durch ihre Mutter, erzählt Nadine Psotta. Diese rief regelmäßig an, um sich nach dem persönlichen und beruflichen Wohlergehen der Tochter zu erkundigen. „Wie geht’s denn meinem Schwabenkind?“ fragte sie und so war der griffige Markenname geboren.

Flexible Fertigung am heimischen Standort

Der Name Schwabenkind stellt aber nicht nur den Bezug zum Ursprungsort her, er ist auch wirtschaftlich gerechtfertigt, denn Psotta lässt ihre gesamte Kollektion in der Region Stuttgart fertigen. Einige Teile werden in der Paulinenpflege in Winnenden hergestellt, der große Rest bei einem Hersteller auf der Schwäbischen Alb. Das war nicht immer so. Als Psotta mit ihrer Firma in die Selbständigkeit startete, ließ sie die erste Kollektion in Asien fertigen.

„Man denkt ja immer, das ist billiger, aber es war ein einziges Fiasko“, erzählt sie. Monate nach dem festgelegten Liefertermin traf die Ware hier ein, die Verarbeitungsqualität stellte sich als miserabel heraus und zu allem Überfluss hatte die Herstellerfirma ihre Modelle eins zu eins kopiert. „Da hat“s mir gereicht“, sagt Psotta. Ihr Lehrgeld hat sie nun bezahlt und setzt es in klingende Münze um. „Meiner Erfahrung nach ist es kaum teurer hier bei uns fertigen zu lassen“, meint sie. „Außerdem bin ich flexibler, weil sich beide Seiten nah sind. Ich fahre einfach vorbei und wir klären das Problem.“

http://www.schwabenkind.de

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© Bild: Schwabenkind
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