Dezentrale Abwasserentsorgung

Die Ökoservice GmbH aus Denkendorf bietet eine pfiffige und wirtschaftliche Alternative zur zentralisierten Abwasserreinigung: wenige Kubikmeter "große" vollbiologische Kleinkläranlagen

© Ökoservice GmbH

Installation und Unterhalt der kommunalen Kanalisationsnetze verursachen insbesondere im ländlichen Raum enorme Kosten. Die Ökoservice GmbH aus Denkendorf in der Region Stuttgart bietet eine pfiffige und wirtschaftliche Alternative zur allseits propagierten zentralisierten Abwasserreinigung. Wenige Kubikmeter „große“, vollbiologische Kleinkläranlagen, die sich auch für Splittersiedlungen in Deutschland, insbesondere aber für die Abwasserentsorgung in Schwellenländern rechnen. Das Besondere bei den „Kleinen“ aus Denkendorf: Sie erreichen dieselbe Reinigungsleistung wie kommunale Kläranlagen, ohne dass die bei Kleinkläranlagen sonst üblichen problematischen Fäkalschlamme anfallen.

Abwasserreinigung in Deutschland, das bedeutet meist: Anlagen so groß wie Fußballfelder mit Klärbecken, Rechenwerken und Faultürmen. Standard ist die kommunale Sammelkläranlage, an die die Haushalte einer Gemeinde über das Abwasser-Kanalisationsnetz angeschlossen sind. Weniger bekannt ist, dass Abwasser auch direkt „vor Ort“ in nur 2,5 Kubikmeter großen, technisch raffiniert ausgestatteten Kleinkläranlagen umfassend gereinigt werden kann.
Technologisch führend bei der Entwicklung und Produktion von Kleinkläranlagen in Deutschland ist die in Denkendorf ansässige Ökoservice GmbH. Die dezentralen Anlagen der Hydrotechnik-Spezialisten aus der Region Stuttgart können in ländlichen Gebieten und vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern eine echte Alternative bei der Abwasserentsorgung sein. Denn die Installation und Instandhaltung eines weit verzweigten Kanalisationsnetzes ist extrem teuer; gleichzeitig kann sich die Reinigungsleistung der Kleinkläranlagen von Ökoservice mit der von großen Sammelkläranlagen messen. Mit ihrer ausgeklügelten Technik halten die dezentralen Systeme die strengen Grenzwerte des deutschen Wasserhaushaltsgesetzes mühelos ein.

Kleinkläranlagen aus Deutschland auf dem Weg zum Exportschlager

Jürgen Zink, Technischer Leiter bei Ökoservice, ist zuversichtlich, dass die Anlagen zu einem „Exportschlager par excellence“ werden. Mit einer Delegation der baden-württembergischen Landesregierung besuchte er unlängst den indischen Bundesstaat Delhi. Experten dort halten den Aufbau eines zentralen Entwässerungssystems für ganz Indien schlicht für nicht finanzierbar und zeigten größtes Interesse an dezentralen Abwassereinigungssystemen. Zwei Ökoservice-Anlagen, die sich in China bestens bewähren, belegen den Nutzen der Technologie für Schwellenländer. Experten haben berechnet, dass eine chinesische Provinz mit etwa 50 Millionen Einwohnern einen jährlichen Bedarf von 150.000 biologischen Kleinkläranlagen hat. Hält man sich vor Augen, dass China aus 32 solcher Verwaltungseinheiten besteht, wird das Marktpotenzial für deutsche Umwelttechnik-Unternehmen noch beeindruckender.

In Deutschland sind heute mehr als 800 Anlagen von Ökoservice in Betrieb. Nach dem Wasserhaushaltsgesetz von 1996 können Kleinkläranlagen für „Anschlusswerte“ unter 50 Einwohner als Dauerlösung eingesetzt werden. Für solche Splittersiedlungen und Aussiedlerhöfe sind Kleinkläranlagen häufig wirtschaftlicher als der Komplettanschluss an das Kanalnetz.
Ein gutes Beispiel ist die baden-württembergische Kommune Blaufelden: In einem Teilort der Gemeinde sollten fünf je 300 Meter voneinander entfernt liegende Gebäude mit dem „Pumpe-Schlauch-System“ an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden. Die rund 1,2 Kilometer lange Abwasserdruckleitung hätte rund 120.000 Euro gekostet. Eine Kleinkläranlage inklusive aller Verbindungsleitungen kostete hingegen nur 76.000 Euro. Auch beim Betriebskostenvergleich schnitt die dezentrale Lösung deutlich besser ab: Bei einem jährlichen Abwasservolumen von 1.095 Kubikmetern ergeben sich für die eingebaute Kleinkläranlage Kosten von 2,35 Euro pro Kubikmeter. Das Pumpe-Schlauch-System wäre da deutlich teurer. Die in Blaufelden eingesetzte BioTopp-Kleinkläranlage von Ökoservice erzielt dabei mühelos die geforderte Reinigungsleistung.

Bei der vollbiologischen BioTopp-Reinigung fällt nicht einmal Fäkalschlamm an

Zu den Besonderheiten von BioTopp gehört, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen auf eine mechanische Vorklärung verzichtet werden kann. Damit entfallen auch der Transport und die teure Weiterbehandlung von Fäkalschlamm. Das System basiert auf dem so genannten Belebungsverfahren, bei dem die organischen Inhaltstoffe des Abwassers durch „Belebtschlamm“ – also Schlamm mit lebenden Organismen – abgebaut werden. Bei herkömmlichen Anlagen dieser Art laufen die drei Reinigungsphasen Vorklärung, Belebung und Nachklärung in räumlich voneinander getrennten Becken ab. Bei BioTopp hingegen sind die Belebung, die Absetzphase und der Klarwasserabzug lediglich zeitlich getrennt. Die Prozesse bei dieser Methode der vollbiologischen Abwasserreinigung – auch Sequenzielle Biologische Reinigung (SBR) genannt – finden alle im selben Reaktorraum statt.
Die Kleinkläranlagen von Ökoservice sind auch besonders umweltverträglich, versichert Jürgen Zink. Das betreffe sowohl die biologische Phosphatentfernung, bei der Ökoservice führend ist, als auch die nachhaltige und innovative Schlamm-verwertung bei BioTopp. Die „Schlammvererdung“ führt dazu, dass in den Kleinkläranlagen aus Denkendorf nur eine sehr geringe Menge geruchsfreier, trockener Schlammerde anfällt.

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