Der farbige Würfel reist um die Welt

Stahl, Acryl und Glas – in der Industrie sind das häufig verwendete Materialien. Dass aus diesen kühlen Werkstoffen farbenfroher Schmuck werden kann, erscheint widersprüchlich, denkt man doch eher an kalte Fabrikhallen als an hochwertige Kolliers. Dieser Gegensatz ist das Geheimnis von Coeur de Lion; der Schmuckmarke, die durch viele bunte Acrylwürfel berühmt wurde. Heute wird […]

© COEUR DE LION Schmuckdesign GmbH

Stahl, Acryl und Glas – in der Industrie sind das häufig verwendete Materialien. Dass aus diesen kühlen Werkstoffen farbenfroher Schmuck werden kann, erscheint widersprüchlich, denkt man doch eher an kalte Fabrikhallen als an hochwertige Kolliers. Dieser Gegensatz ist das Geheimnis von Coeur de Lion; der Schmuckmarke, die durch viele bunte Acrylwürfel berühmt wurde. Heute wird die Kollektion in den Shops der renommiertesten Museen weltweit verkauft.

Ende der 1980er-Jahre, als die Musik von New-Wave- und Punk-Bands eher düster als lebensfroh war, kam die junge Stuttgarter Designerin Carola Eckrodt auf die Idee, Schmuck herzustellen. Allerdings nicht aus Gold oder Silber – den üblichen Materialien eines Goldschmieds – , sondern aus Industrieteilen. Dieses Experiment hat funktioniert: 1987 gründeten sie und ihr Mann Nils Eckrodt in Stuttgart die Firma Coeur de Lion, was übersetzt Löwenherz bedeutet. Dieses Jahr feiert das Unternehmen sein 25-jähriges Jubiläum. Das kreative Herz der Firma ist hier fest verwurzelt: Entworfen und produziert wird seit jeher in der Landeshauptstadt – in den ersten Jahren im Stuttgarter Westen unter tatkräftiger Unterstützung der gesamten Familie. Nach drei Umzügen aufgrund des beständigen Wachstums zog die junge Firma 2005 in die Krefelder Straße nach Bad Cannstatt. Hier sitzt sie bis heute. Über die Jahre hat die Firma ihre Auswahl an Schmuckstücken stark erweitert, die aktuellen Kollektionen umfassen die gesamte Bijou-Palette: Kolliers, Ohrschmuck, Armbänder und Ringe.

Ihrem Stil ist die Marke während der letzten 25 Jahre treu geblieben: grafische Formen, hochwertige Materialien und farbige Elemente sind charakteristisch. Die Form ist schnörkellos: Kreise, Rauten und vor allem Würfel sind häufig. Manchmal ist weniger eben mehr: "Zurückhaltung ist die schönste Art, um aufzufallen", sagt Chef-Designerin Carola Eckrodt. Hinsichtlich der Verarbeitung kommen die Vorzüge der langlebigen Industrie-Materialien zum Tragen: "In punkto Qualität legen wir überhaupt keinen Wert auf Understatement", so lautet ein Grundsatz des Unternehmens. Um diesen Anspruch zu garantieren, fertigen in der Stuttgarter Firmenzentrale mehr als 50 Mitarbeiter die gesamte Kollektion in Handarbeit.

Wer die bunten Accessoires in Schmuckgeschäften oder Kaufhäusern sucht, wird allerdings nicht fündig werden: In Stuttgart führen ausschließlich die beiden Filialen des Haushaltswarengeschäfts Tritschler die Schmuckstücke, in Filderstadt stehen sie außerdem beim Juwelier Weiss zum Verkauf. Wer allerdings die Region verlässt und die Welt bereist, hat gute Chancen, in internationalen Museumsshops auf die Stuttgarter Schmuckstücke zu stoßen: Das Guggenheim Museums in New York war dabei Vorreiter, seitdem gibt es die Kollektion auch in der Royal Academy of Arts in London und dem Bauhaus-Museum in Weimar. Nicht nur am Boden, auch in der Luft -bei den Airlines Lufthansa und Swiss – kann man Coeur de Lion erwerben. Insgesamt ist das Unternehmen in rund 30 Ländern der Welt vertreten.

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