Hochleistungsfasern aus Denkendorf treiben den Leichtbau voran

Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung sind jetzt mit den weltweit modernsten Anlagen ausgestattet

© DITF
Das Zentrum verfügt über die weltweit modernsten Anlagen

Das größte Textilforschungszentrum in Europa, die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf sind um ein neues Forschungszentrum reicher. Dort soll eine neue Generation von Hochleistungsfasern auf Carbon- und Keramikbasis erforscht und somit die Zukunftstechnologie Leichtbau gefördert werden.

Mit dem neuen Hochleistungsfaserzentrum (HPFC) baut das Institut für Textilchemie- und Chemiefasern (ITCF) seine anwendungsorientierte Forschung im Bereich Leichtbau aus. Das mit 3,6 Millionen Euro vom Land geförderte Zentrum ist technisch hoch innovativ ausgestattet. Es verfügt auf ca. 1.000 qm über die weltweit modernsten Anlagen zur effizienten Entwicklung von Hochleistungsfasern. "Das HPFC ermöglicht es uns, Carbonfaser-, Keramikfaser-, und Hochleistungsfaserforschung unter einem Dach zu vereinen", sagt der Institutsleiter des ITCF, Prof. Dr. Michael R. Buchmeister. Dadurch ließen sich auch laufende Großprojekte und Hochleistungsfaserprojekte mit internationalen Konzernen bearbeiten.

In allen Bereichen, in denen es darum geht, Gewicht bei gleichzeitig höchster Belastung einzusparen, werden Hochleistungsfasern verwendet, beispielsweise beim Fahrzeug- aber auch beim Brückenbau. Um ihre Entwicklung für den Einsatz in den Bereichen Automobil- und Maschinenbau, Energie und Umwelt sowie Life Science weiter voranzutreiben, sind hohe Grundinvestitionen notwendig. Im herkömmlichen Labormaßstab ist die anspruchsvolle Entwicklung nicht zu leisten.

Neben der angewandten Forschung ist das DITF mit Dienstleistungsangeboten ein wichtiger Partner für kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene Forschungskapazitäten. Zu den Zielgruppen der DITF gehören schon lange nicht mehr nur Unternehmen der klassischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit innovativen textilen Produkten wie neuartigen Biomaterialien für die Wundversorgung erschließen die DITF für die Textilbranche neue Absatzmärkte im Gesundheitswesen. Aber auch bei der Umwelt- und der Oberflächentechnik ermöglichen die Entwicklungen der DITF den Ersatz konventioneller Materialien durch textile Produkte.

Am Schwesterinstitut des ICTF, dem Institut für Textil- und Verfahrenstechnik (ITV), ist das Kompetenzzentrum Technische Textilien angesiedelt, welches Teil der Kompetenzzentren-Initiative der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart ist. Ziel der Initiative ist die Vernetzung von Akteuren in bestimmten Technologiebereichen. Das Kompetenzzentrum bietet vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen im Bereich Technische Textilien eine Anlaufstelle, zum Beispiel wenn diese neue Materialien benötigen, innovative Entwicklungen vorantreiben wollen oder nach Kooperationsmöglichkeiten suchen.

http://www.itcf-denkendorf.de