„Wir wollen und müssen die Region neu gestalten“

Finanzielle Starthilfe der Region für eine IBA 2027 StadtRegion Stuttgart

© Anna Ruza, Peter Kosock / Christian Hass Quelle: WRS / Illustratoren: Anna Ruza, Peter Kosock; Foto: Christian Hass
Quelle: WRS / Illustratoren: Anna Ruza, Peter Kosock; Foto: Christian Hass

Wie wollen wir in der Region Stuttgart künftig wohnen? Was zeichnet unser gesellschaftliches Leben aus und wie nutzen wir neue Technologien für eine lebenswerte StadtRegion? Die Internationale Bauausstellung „IBA 2027 StadtRegion Stuttgart“ soll zu diesen Kernfragen Antworten oder Lösungsvorschläge bringen. In einer „wegweisenden Entscheidung“, so der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) Dr. Walter Rogg, hat die Regionalversammlung nun den Boden für die Ausrichtung einer IBA in Stuttgart und der Region bereitet. Der Verband Region Stuttgart stellt für das IBA-Startjahr 2017 insgesamt etwa 850.000 Euro zur Verfügung. Damit sollen professionelle Strukturen geschaffen und eine IBA-Geschäftsstelle aufgebaut werden. Gut 488.000 Euro davon sind als Reserve vorgesehen, die nur dann angetastet werden soll, wenn es nicht gelingen sollte, weitere Finanzierungspartner ins Boot zu holen.

Die „typischen Ballungsraumprobleme“ mit Staus, zu wenig bezahlbarem Wohnraum oder kaum mehr verfügbaren Flächen für Industrie nannte Dr. Rogg als einen Grund, warum eine IBA „in einer wachsenden Region mit hohem Wohlstand“ sinnvoll ist. Außerdem stünde die Region Stuttgart als erfolgreiche Industrieregion vor „tiefgreifenden, unfassbar schnellen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft, denen wir uns stellen müssen.“ Als Beispiele nannte er die Digitalisierung mit Industrie 4.0, den Klimawandel oder die demografischen Veränderungen. Dr. Rogg wörtlich: „Unser Ziel muss es sein, zu agieren, nicht zu reagieren. Wir wollen und müssen die Region neu gestalten“. Eine IBA ist ein geeignetes Instrument, um dafür wichtige Impulse zu geben, auch wenn sie nicht alle Zukunftsprobleme lösen kann“, machte Dr. Rogg deutlich. Die IBA könne eine „gute Geschichte“ erzählen. Denn sie knüpfe im Präsentationsjahr 2027 an die Eröffnung der Stuttgarter Weißenhofsiedlung an, die dann genau 100 Jahre zurückliegen wird.

Unter Federführung der regionalen Wirtschaftsförderung und finanziert vom Verband Region Stuttgart brachte ein breit angelegter Plattformprozess das thematische Gerüst mit den vier Leitthemen „Baukultur in einer neuen Moderne“, „Integrierte Quartiere“, „Neue Technologien für die lebenswerte StadtRegion“ und „Region ist Stadt und Stadt ist Region“. Ergänzt werden diese um die vier Querschnittsqualitäten mobile, nachhaltige, solidarische und partizipative Region. Für Dr. Walter Rogg ist klar, „dass ein so komplexer Prozess wie eine IBA mit ihren unterschiedlichen Interessen und Erwartungen nicht widerspruchsfrei und ohne Konflikte ablaufen kann, das wäre eine Illusion.“ Die Region sei in Kooperation geübt, verfüge über funktionierende Netzwerke von Firmen und Forschungseinrichtungen und es gebe einen regelmäßigen regionalen Austausch.

iba2027.region-stuttgart.de