Tüftler und Ingenieure von morgen

Schüler präsentierten ihre Projekte der Junior-Ingenieur-Akademie

© Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) / Katharina Tomaszewski Teilnehmer der Junior-Ingenieur-Akademie mit ihrem Projekt.
Teilnehmer der Junior-Ingenieur-Akademie mit ihrem Projekt.

Nachwuchskräfte frühzeitig für ein technisches Studium zu interessieren, das ist das Ziel der Junior-Ingenieur-Akademie und der Schüler-Ingenieur-Akademie. Erreicht wird dies mit praktischen Projekten an Gymnasien in Baden-Württemberg, in Zusammenarbeit mit Firmen und Hochschulen. 19 Schüler des Remstalgymnasiums Weinstadt haben daran teilgenommen und in den Räumen der örtlichen Firma Schnaithmann ihre fertigen Produkte vorgestellt.

Zu sehen waren unter anderem ein Farbenaussortier-Gerät aus Legosteinen, ein Einschenk-Gerät, ein Teigportionierer und ein solarbetriebenes Auto. Nicht alles klappte auf Anhieb, wie Oliver Dittrich und Linus Baumann bei ihrem Katapult feststellen mussten. Es war schwierig die Geschwindigkeit und die Umdrehungen des Gerätes so einzustellen, dass es Legosteine nach Farben in unterschiedliche Behälter wirft. Bei der Präsentation durch die beiden 15-jährigen lief jedoch alles reibungslos. Sozialpädagogin Oana Bajenaru begleitete im Auftrag der BBQ Berufliche Bildung gGmbH die Neuntklässler bei ihren Projekten. Sie lobte vor allem den Spaß und Eifer, den die Schüler während des halbjährigen Projekts entwickelten. „Die Jugendlichen waren offen für alles und ließen sich von Hindernissen nicht entmutigen.“

Bereits in der elften Klasse ist der 16-jährige Luca Sigle. Für sein Projekt, einen flugtauglichen Quatrokopter, lernte er das Programmieren und brauchte viel Geduld und Feingefühl, bis dieser präzise seine Bahnen ziehen konnte. Das Gestell für das Fluggerät lieferte die Firma Schnaithmann als Sonderanfertigung im 3D-Druckverfahren. Für seine Sportstoppuhr bekam Thorben Schey Displayanzeigen von der Firma Lütze im Wert von über 600 Euro. „Ich habe viel Zeit und zusätzliches Geld in mein Projekt reingesteckt“, berichtet der 17-jährige Sportschwimmer. Wenn die Uhr ganz ausgereift ist, möchte er sie zu Wettkämpfen oder in den Unterricht mitnehmen.

Manuel Brendle, Lehrer für Mathe und Physik, betreute die Elftklässler und konnte beobachten, dass sich viele Schüler in kurzer Zeit Fachwissen außerhalb des Unterrichts aneigneten, zum Beispiel im Programmieren und in der Feinmechanik. „Auch die Firmen sehen wie engagiert unsere Schüler arbeiten und stehen ihnen unterstützend zur Seite“, lobt Brendle. So habe die Firma Kärcher einem der Akademie-Schüler einen Ausbildungsvertrag für ein Duales Studium angeboten, den dieser nach den Abiturprüfungen antreten wird. Nachwuchsarbeit wird für die Firmen zunehmend wichtiger, wie Schnaithmann-Entwicklungsleiter Volker Sieber berichtete. So beschäftigt seine Firma zurzeit 39 Lehrlinge und mehr als 50 Praktikanten pro Jahr.