Sehnsuchtsort für Optiker und Akustiker

Concept-s aus Schorndorf beliefert Inneneinrichtungen für den Einzelhandel in die ganze Welt

© Benjamin Büttner
Fotos: ZVW / Büttner
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Firma Concept-s liefert von Schorndorf aus Inneneinrichtungen für den Einzelhandel in die ganze Welt. Die Gesellschafter Lukas und Claudia Schroll haben sich auf Präsentationssysteme für die Branche der Optiker und Hörakustiker spezialisiert. Es dürfte in Deutschland kaum einen Laden geben, in dem nicht zumindest ein sogenannter Presenter für Brillen von Concept-s steht.

Der Showroom im ersten Stock von Concept-s in der Schorndorfer Steinbeisstraße ist ein Sehnsuchtsort für Optiker und Hörakustiker, deren Ladeneinrichtung in die Jahre gekommen ist. Auf 600 Quadratmetern ist alles zu sehen, was gerade im Trend ist, um die eher unauffälligen Produkte Brillen und Hörgeräte für die Kundschaft effektvoll in Szene zu setzen. Das Brillengestell ist dabei das Maß aller Dinge. Egal, welche Schublade geöffnet wird, welches Präsentationssystem gewählt wird, alle Maße sind auf die Brillenbreite von etwa 15 Zentimetern ausgerichtet.

Seit LED-Technik Lichtquellen unauffällig macht, wird die Ware von allen Seiten angestrahlt, ohne dass es störende Schatten gibt. Früher war die Brille eine Sehhilfe mit einem von der Krankenkasse bezahlten Einheitsgestell. Heute sind Brillen Modeaccessoires von namhaften Designern aus dem Hause Prada, Chanel oder Porsche, die die Kunden mit gleicher Sorgfalt auswählen wie eine edle Halskette. Folglich sollte ein Optikerfachgeschäft optisch mit einem Juwelier auf Augenhöhe sein.

Auf dem Weg zum Showroom kommen die Kunden am Großraumbüro vorbei, in dem Innenarchitekten und Designer ihre Arbeitsplätze haben. An der einen Wand hängen Uhren, die die aktuelle Zeit in einigen Weltstädten zeigen. Das soll in Unternehmen üblicherweise Internationalität signalisieren. Bei Concept-s lohnt ein Blick auf die Uhren tatsächlich, bevor man einen Kunden im Ausland anruft. „Wir haben einen Exportanteil von 65 Prozent“, erläutert Kirsten Lind, die fürs Marketing zuständig ist. „Im Prinzip jedes zweite Kundengespräch führen wir auf Englisch.“ Über Skype werden die Planungen abgestimmt. Während sich der Mitarbeiter auf den Feierabend freut, hat für den Kunden der Arbeitstag eventuell gerade erst begonnen.

Panama City liegt fünf Stunden zurück. Dorthin hat Concept-s vor einiger Zeit eine komplette Einrichtung für ein Optikergeschäft geliefert – entworfen und hergestellt im Remstal. Zwei Monate war der Container auf See. „Zwei Monate haben wir nichts mehr gehört“, erinnert sich Lind. Aber am Ende hatten Handwerker vor Ort alles wieder zusammengebaut. Seither freut sich der panamaische Optiker Dr. Jerome Ramos-Esteban an der wachsenden Kundschaft. Er wollte „einen Concept Store für Augenoptik mit der Anmutung einer Kunstgalerie designen, um dort Korrektions- und Sonnenbrillen der besten Independent Labels aus aller Welt präsentieren und verkaufen zu können.“ So der Auftrag nach Schorndorf. Die Einrichtung für einen weiteren Laden ist bereits auf hoher See.

Internationale Kundschaft

Concept-s ist weltweit auf den Fachmessen präsent. So kam es zu der internationalen Kundschaft, erläutert Lind. Ladeneinrichtungen aus Schorndorf stehen zum Beispiel in Litauen, Saudi-Arabien, Kuweit oder Neukaledonien. Überall gleich sind die hochwertigen Materialien, die verbaut wurden. Die Herausforderung für die Gestalter ist, europäisches Design, das von Kunden gewünscht wird, mit Designelementen des jeweiligen Kulturkreises zu kombinieren, ohne dass dem Gesamteindruck die Eleganz verlorengeht.

Firmengründer Lukas Schroll ist in Kroatien in Zagreb geboren. 1968 kam er mit seiner Familie im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland. Nach einer Industriemechanikerlehre studierte er Innenarchitektur. Später arbeitete er als Freiberufler für eine Ladenbaufirma, über die er den Kontakt zu den Optikern fand. Schroll entwickelte eine Präsentation, bei der die Bügel geöffnet sind und das Produkt zu schweben scheint. Es war das Jahr 1990 und die Geburtsstunde von Vario S, das damals noch anders hieß und das bis heute weltweit millionenfach verkauft wurde. Es brachte ihm den Durchbruch. Den Bezug zu seiner Heimat Kroatien hat Schroll nie verloren: In Zagreb steht sein zweites Concept-s-Unternehmen.

concept-s-design.com